Bibel - Teil 01122/31169: 1. Mose 38, 2: Und Juda sah dort die Tochter eines Kanaaniters, der hieß Schua, und nahm sie zur Frau. Und als er zu ihr einging,
Und Juda sah dort die Tochter eines kanaanitischen Mannes; dessen Name war Schua(a). Und er nahm sie ‹zur Frau› und ging zu ihr ein. -Fussnote(n): (a) bed.: reich, wohlhabend, hochrangig; luxuriös -Parallelstelle(n): 1. Mose 24, 3; 1. Mose 28, 1; Schua 1. Chronik 2, 3
38, 1: Die eingefügte Episode aus dem Leben Judas steht zwischen den Berichten vom Verkauf Josua ephs an Potiphar (37, 36; 39, 1). Es muss einen bestimmten Grund haben, dass die Josua ephsgeschichte gerade an dieser Stelle von einem solchen Texteinschub voller Bosheit, Unmoral und Ausflüchten unterbrochen wird. Die Antwort ist, dass die Ereignisse in chronologisch richtiger Reihenfolge wiedergegeben werden, d.h. die Begebenheiten von Kap. 38 statt fanden, als Josua eph in Ägypten versklavt war (V. 1: »um jene Zeit«). Die Erzählung steht auch familiengeschichtlich an richtiger Stelle, d.h. da Josua eph - scheinbar für immer - fort ist und Ruben, Simeon und Levi keinen Vorrang mehr haben (wegen Blutschande und Verrat), würde nun Juda der wahrscheinlichste Kandidat für die Stellung des Erstgeborenen sein. Dieses Kapitel zeichnet einen Kontrast, da es auch den unmoralischen Charakter von Juda verdeutlicht, im Gegensatz zur Tugendhaftigkeit Josua ephs. Die synkretistische Religion anscheinend sehr niedrig. Judas kanaanitischer Freund Hira (V. 1.20) nannte sie »Tempelhure« (V. 21), aber das macht Judas Verhalten nicht verzeihlicher, da die kultische Prostitution allgemein akzeptiert war und zur kanaanitischen Kultur gehörte. Er selbst schlug die Freveltat vor (V. 16), und sie spielte die Rolle einer Prostituierten und verhandelte den Preis (V. 17).