HERR ich habe lieb die Stete deines Hauses, Vnd den ort, da deine Ehre wonet. -[Deines Hauses] Gottes haus vnd versamlung ist, wo Gottes wort gehet vnd sonst nirgend, Denn daselbst wonet Gott. Darumb preiset er so frölich Gottes haus vmb des worts willen.
26, 1: Die Psalmen 26, 27 und 28 sprechen vom »Haus« des Herrn, denn hier geht es zentral um den öffentlichen Gottesdienst. Psalm 26 weist eine Mischform auf: Er enthält Elemente der Unschuldserklärung, des Gebets und der Zuversicht (vgl. V. 1 als Beispiel). Was die Struktur des Psalms betrifft, verdeutlichen 4 eingewobene Gebete und Zeugnisse die Leidenschaft des Psalmisten, den Herrn in Geist und Wahrheit anzubeten. I. Seine Situation (26, 1) A. Sein Gebet um Gerechtigkeit (26, 1a) B. Das Zeugnis seiner Hingabe (26, 1b) II. Seine offensichtliche Lauterkeit (26, 2-8) A. Sein Gebet um Prüfung (26, 2) B. Das Zeugnis seiner Treue (26, 3-8) III. Sein Blick in die Zukunft (26, 9-11a) A. Sein Gebet um letztendliche Gunst (26, 9) B. Sein Zeugnis messbarer Andersartigkeit (26, 10-11a) IV. Seine Zuversicht (26, 11b-12) A. Seine Gebete drücken Zuversicht in die Person Gottes aus (26, 11b) B. Seine Zeugnisse drücken Zuversicht in die Vorsehung Gottes aus (26, 12) 26, 1 Schaffe mir Recht. Wörtl. »Richte mich!« Das bezieht sich auf die Entlastung von falschen Anklagen bzw. Vorwürfen unter dem Schutz der Bundesklauseln des theokratischen Gesetzes (vgl. Psalm 7, 8; 35, 24; 43, 1). meiner Lauterkeit. Auch das ist kein Anspruch der Vollkommenheit, sondern der Unschuld, insbesondere im Kontext unbegründeter »juristischer« Vorwürfe (vgl. Psalm 7, 8; Sprüche 10, 9; 19, 1; 20, 7; 28, 6). ich werde nicht wanken. Vgl. Psalm 18, 36; 37, 31; im Gegensatz zu Psalm 73, 18-20.