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Titel: Der Himmel als Ziel - eine der letzten öffentlichen Predigten von Rolf Scheffbuch, 6 Tage vor seinem Tod (10.11.2012 in Korntal)
Autor: Rolf ScheffbuchWeitere Informationen abrufen
Ort: Aidlinger Schwestern, Aidlingen - www.diakonissenmutterhaus-aidlingen.de
Bibelstelle: Kolosser 2, 8 (Kolosserbrief) und Hebräer 2, 1 (Hebräerbrief) und Kolosser 3, 16 (Kolosserbrief)
Sprache: deutsch (deutsche, deutscher, deutsches, Deutschland, Österreich, Schweiz)
Kategorie: Bibelstudium, Bibelarbeit
Datum/Uhrzeit: 04.11.2012
Dauer: 41:58
Seiten: 12
ID: 23660
Verfügbare Version(en): 
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Schlüsselworte: Eine Abschrift nach der Bibelstunde vom 04.11.2012


Liebe Freunde,
eigentlich kann ich mir jetzt alle Worte sparen. Wir haben das Wesentliche schon gesungen. "Doch größer und reiner und schöner wird sein, wenn jubelnd und schauend wir droben ziehn ein." Oder: "Einst werd ich Ihn sehen in der Herrlichkeit, meinem König werd ich dienen bis in alle Ewigkeit."
Es gibt ja Worte, die waren außer Kurs gesetzt. Von Ewigkeit hörte man in der Christenheit nicht mehr viel. Und manche jungen Leute hier bei uns, für die wird das fast ein Fremdwort sein, aber schon vor Jahren hat Klaus Vollmer uns darauf aufmerksam gemacht, dass dies Wort im Kommen ist, dass bis hin zu den weltlichen Schriftstellern von der Ewigkeit gesprochen wird.
Ähnlich war es mit dem Wort "Erlösung". Es war beinahe verpönt, von Erlösung zu sprechen, "Sprache Kanaans", wurde uns weißgemacht. Und plötzlich bis hinein bei den heutigen Schriftstellern, dass ein Stichwort "Erlösung" ...
Und mir wird's interessant in den letzten Wochen, wie das Wort vom Himmel im Kommen ist. Man hat uns ja weißzumachen versucht, dass man nicht mehr davon sprechen kann: "Ich möchte einmal in den Himmel kommen." Das sei doch egoistisch. Das sei doch weltfremd. Man hat sich sagen lassen von Heinrich Heine "den Himmel überlassen wir den Pfaffen und den Spatzen". Und plötzlich habe ich den Eindruck, das ist wie eine verloren gegangene Sehnsucht, die neu aufbricht.
Am vergangenen Mittwoch durfte ich beim großen Sächsischen Gemeindebibeltag die einleitende Bibelarbeit halten. Als Thema war gewünscht "Der Himmel - unsere Heimat." Es war eine große Schar junger Menschen da. Wochen vorher war ich gebeten, in der CVJM Zeitschrift "Life" für junge Leute einen Artikel zu schreiben: "Endstation: Himmel". Und wenige Tage später kam von Liebenzell die Bitte, ich möge doch klärend etwas verfassen "Dem Himmel entgegen."
Ich habe den Eindruck, die Sehnsucht nach dem Himmel, nach der Welt Gottes, bricht ganz neu bei uns auf. Und wir sollten uns nicht genieren, vom Himmel zu reden. Es wäre auch komisch, nachdem ein Zentralanliegen des Herrn Jesus war, dass Menschen nicht am Vordergründigen hängen bleiben, sondern ins Himmelreich kommen. Auch nicht sich genügen lassen an frommen Vokabeln und bloß "Herr, Herr" sagen, sondern dass man wirklich ins Himmelreich kommen kann.
Schon der Auftakt, die Ouvertüre zur Bergpredigt ist voll von diesem Gedanken. Das Himmelreich ist hier. Die werden mit Gerechtigkeit erfüllt sein. Die werden Gott schauen. Im Alten Testament unvorstellbar große Sehnsucht: "Ich will schauen Dein Antlitz in Gerechtigkeit, dass ich wirklich, Gott, vor Dich treten kann, weil Du mich mit Gerechtigkeit wie mit einem weißen Kleid überkleidest. Ich will schauen Dein Antlitz in Gerechtigkeit. Ich will satt werden, wenn ich erwache, wenn ich Dich sehe, an Deinem Bild".
Große Sehnsucht, die Jesus in uns wecken will nach der kommenden Heimat.
Bevor Er in Sein Leiden hineinging am Kreuz, und Seinen Jüngern gesagt hat, "wenn ich erhöht werde von der Erde - ich werde nicht nur ans Kreuz erhöht, sondern ich werde zum Vater erhöht werden - dann will ich euch alle zu mir ziehen. In die Gegenwart Gottes hinein-ziehen." Und hoffentlich wird's uns geschenkt, dass wir jedes Mal, wenn wir die Bibel aufschlagen, wenn wir in die Gegenwart des heiligen Jesus treten, etwas von diesem Zug spüren. Näher zu Ihm hin. Ich will sie zu mir ziehen. Im Vorgeschmack des Himmels.
Johannes, dem Jünger von Jesus, wurde ja als besonderes Vorrecht ein Blick geschenkt in die Welt Gottes, in die kommende Welt Gottes. Und wenn wir heute die Offenbarung lesen, dann kann's durchaus sein, dass wir sagen: "Uns sind die Bilder, die da gezeigt werden, die Worte sind fremd." Ja, die Welt Gottes ist so anders, dass das Arsenal unserer Sprache, unserer Begriffe gar nicht ausreicht, um das wiederzugeben, was Johannes bei diesem Blick in die kommende Welt Gottes sehen durfte. Strahlende, vollkommene Herrlichkeit Gottes. Aber im Mittelpunkt, heißt es immer wieder, das Lamm, dem Thron Gottes und das Lamm, der Herr Jesus, der sich für uns erwürgen ließ. "Und das Lamm auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Brunnen des lebendigen Wassers. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen", auch die Tränen, die wir weinen, die uns in die Augen treten werden. Wenn mir bewusst wird, wie viel Kleinglauben in meinem Leben war, wenn immer wieder aufbrechen will der Zweifel, ob denn das alles stimmt, wie viele Enttäuschungen, die ich meinem Herrn Jesus gemacht habe, wie oft ich Seine Sache belastet habe. Es werden uns die Tränen in die Augen treten, mehr noch als dem Petrus einst, als er anfing zu weinen da in des Hohenpriesters Palast über seinen furchtbaren Fall. "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen".
Der Himmel, das Ziel.
Mir ist das gerade in den letzten Wochen über den mancherlei Aufgaben wieder neu bewusst geworden und einiges davon, was mir wichtig wurde, darf ich Ihnen einfach weitergeben. Sie ermutigen, wer hier ermüden will, der schaue auf das Ziel, auf dies Ziel, von dem der Apostel Paulus gesagt hat, unser Bürgerrecht, unser Heimatschein ist ausgestellt auf den Himmel.
Und dann spricht er nicht von einem Schlaraffenland im Jenseits, sondern dann kommt sofort das Stichwort Jesus, von dort, vom Himmel erwarten wir unseren Herrn Jesus Christus. Der Himmel hat's in erster Linie mit Jesus zu tun. Die himmlische Heimat, voll von Jesus-Gegenwart, unser Ziel.
Der Apostel Paulus, wenn er gesagt hat, unser Bürgerrecht ist im Himmel, hat ja seinen Herrn Jesus ernst genommen. Dass Jesus klargemacht hat, festgeklopft hat bei seinem Vater im Himmel, "Vater, ich will, dass wo ich bin, auch die bei mir seien, die Du mir gegeben hast." Das ist der heilige Wille des Herrn Jesus. Er, der berufen war zum Thron Gottes, zur Rechten des Vaters. "Vater ich will, dass die bei mir seien, die Du mir gegeben hast." Die sollen auch bei mir sein. Das ist das Ziel, auf das wir zugehen, in dem wir uns gegenseitig stärken sollen, in das wir immer mehr hineinwachsen sollen;
mehr Jesus, vertrauter mit Jesus. Dass Dein Allgegenwart mein Geist erfüllt, mein Denken. Jesusgegenwart - jetzt schon und einst ewig.
"Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich Dein Angesicht seh'", so hat es Hedwig Hedern in die Liedstrophe gefasst. Noch einmal, wer hier ermüden will, der schaue auf dies Ziel. Das sollen wir - so hat es neulich ein Enkel von mir gesagt - "im Fokus behalten", immer vor Augen behalten, scharf einstellen. Jesus möchte uns zu sich ziehen. "Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich sie zu mir ziehen." "Ich will euch wiedersehen. Ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen".
Lauter Erklärungen des Herrn Jesus mit diesem großen "ich will".
Es gab im Rheinland während der schwierigen Hitler-Zeit einen Mitchristen, der der geheime Bischof der Bekennenden Kirche war, Präses Paul Humburg. Er war geprägt von seiner frommen Mutter. Und als die im Sterben lag, kam der Herr Präses zu seiner Mutter mitten aus den Kämpfen, im dritten Reich. Dass die Kirche die Kirche von Jesus Christus bleiben soll. Und er hat seine Mutter gefragt: "Was bleibt denn jetzt noch im Sterben von deinem ganzen Glauben?" Und da hat die Mutter geantwortet: "Dass es eine Herrlichkeit gibt und dass es sich lohnt", das ist das Ziel. Dass es eine Herrlichkeit gibt.
Wer so ins Sterben hineingehen kann, nicht das Ende, sondern dass es eine Herrlichkeit gibt und es lohnt sich.
Aber offenbar ist es schon bei den ersten Christen eine Gefahr gewesen, dass sie dies Ziel aus dem Auge verloren haben. Dass man ihnen dies Ziel verrückt hat. "Ach, das ist nicht so wichtig." Und dass...
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