Ich möchte zuerst eine Bibelstelle lesen. Ich muss ehrlich sagen, ich lese eigentlich immer 3 Verse vorher, weil da ist einer meiner Lieblingsverse. Jesaja 30 und zwar der 18. Vers. Da sagt die Bibel Das ist eine interessante Aussage und ich denke, dass mit dieser Aussage ein Großteil der geistlichen auch seelsorgerlichen Probleme sich erledigt hat. Und zwar die Bibel sagt nämlich hier, dass Gott ein Gott des Rechtes ist. Wir haben ja immer den Eindruck, Gott sei willkürlich. Das ist auch das, warum Gläubige, wenn es in ihrem Leben nicht so läuft, wie sie es sich vorstellen - ich sage ausdrücklich, wie sie es sich vorstellen - dass dann oft dieser gequälte Aufschrei, oft nur unter Gottesfurcht, ich sage nicht einmal, dass das nicht zu verstehen ist, dass dieser Aufschrei kommt, "Warum lässt Gott es zu?" Das zeigt immer etwas; dass man eine unvollkommene, verschwommene Vorstellung hat, was der lebendige Gott tut. Nun, sagt hier der Jesaja, Gott ist ein Gott des Rechts. Mir ist es vor Jahren klar geworden, dass es ganz viele Dinge in der Bibel gibt, die rechtlich geregelt sind, sogar vertraglich. Zum Beispiel in meinem griechischen Neuen Testament steht vorne drüber he kaine diateke. Und das heißt, das Neue Testament. Das heißt aber gleichzeitig, der neue Bund oder man kann übersetzen, der neue Vertrag. Das heisst, Gott arbeitet über Bündnisse, über Verträge, und jetzt kommt das Entscheidende: Wenn wir jetzt die Bibel untersuchen, das Wort im Griechischen heißt diateke, und im Hebräischen heißt es berit. Und diese Bedeutung ist so breit, also sie bedeutet eine Anordnung, Verfügung, ein Testament, einen Vertrag einen Bund. Partner können sein Freunde, Könige, Stämme hoch oder niedrig, ganz wichtig, der wichtigste Partner Gott nämlich mit uns. Es sind Vereinbarungen, die wie in einem Testament teilweise ohne Bedingung sind. Es sind aber auch manchmal bei den Verträgen Bedingungen dabei, das ist unterschiedlich, muss man genau nachsehen in der Schrift. Manche Vereinbarungen haben Verpflichtungen für uns, manche sind mit Segen oder Fluch verbunden. Das Wort ist so wichtig, dass es im Alten Testament 300 mal vorkommt, wenn ich es richtig weiß; in der Septuaginta glaube ich bloß 270 mal, also in der griechischen Übersetzung vom AT. Im Neuen Testament 33 mal, das ist auch nicht umsonst, dass es nur 33 mal vorkommt, weil nämlich im Neuen Testament sich alles auf einen einzigen Bund konzentriert. In dem Alten Testament gab es viele Bündnisse mit Bedingungen, ohne Bedingungen, mit Konsequenzen, ohne Konsequenzen. Und man muss hier jetzt einfach sich durch die Bibel hindurcharbeiten, um das zu sehen, wie Gott denkt. Wie auch Gott denkt in seinem Rechtsbewusstsein. Wisst ihr, ich hab eigentlich in meinem Beruf bei der Ausbildung hatte ich immer ein Hobby, das war das Recht. Ich habe teilweise das BGB gelesen, wie man ein Buch liest. Und ich war dann (?) erstaunt, weil ich wusste ja, dass die preußischen Junker, die für das Bürgerliche Gesetzbuch verantwortlich sind, dass die das von der Bibel abgeleitet hatten. Und man findet in der Bibel ganz viel. Zum Beispiel, warum erbt die Ehefrau nicht? Oder warum erbt sie nur, wenn eine bestimmte Vertragskonstellation da ist, wenn es gesetzlich ist, dann erbt sie zuerst einmal bloß ein Viertel. Wenn Sie aber Zugewinngemeinschaft haben, dann kriegt sie die Hälfte, aber den Rest kriegen die Kinder. Das ist das alte preußische Denken, das aus der Bibel abgeleitet wird - Blut, also nach der Blutslinie. Und von daher ist das Recht bei Gott von einer ungeheuren Bedeutung für die Praxis, auch für die Erlösung.
Und in 1. Könige 11, 11 sagt jetzt Gott zu diesem Mann, den er ersehen hat, als den Nachfolger Davids, zu Salomo - oder meinen Vertrag, oder mein Testament - Das heißt, Gott geht immer hin, das ist bei jeder Verheißung so und darum müssen wir alles lesen. Das ist nicht mehr so verbreitet wie in der Hochblüte der Gemeinschaftsbewegung und der Heiligungsbewegung, da wurden sehr viel dieser Loskärtchen gezogen, Bibelsprüche. Und da hat man natürlich Wert drauf gelegt, dass die schönen Bibelstellen weitergegeben wurden. Da wurde zum Beispiel Psalm 50, 15 Das stand dann drauf, aber der Vers danach steht nicht mehr drauf: - ich sag sie jetzt frei - wenn du nicht einmal daran denkst, es zu tun. Damit sagt er nämlich, dann wird der Gott nämlich nicht helfen, wenn du ihn anrufst am Tage der Not. Wisst ihr, das ist so: Gott macht Verträge und die Verträge, diese Bündnisse, die sind so, dass Er Der Hohe diktiert, ob dessen Vertrag ist ohne Bedingungen, sagt er ganz klar, dann kann ich wie ein kleines Kind die Verheißung freudestrahlend in Anspruch nehmen, völlig egal was es ist. Oder aber er hat hier Bedingungen vorgegeben. Da brauche ich mich nicht wundern, wenn ich die Bedingungen nicht einhalte, wenn das, was im Vertrag mir gegeben ist, dann nicht funktioniert. Wisst ihr, zum Beispiel Wenn es nicht funktioniert, dann habe ich einen von diesen zwei Punkten nicht sauber ausgeführt: Entweder habe ich nicht richtig nach dem Reich Gottes getrachtet und - das wird meistens unter den Tisch fallen gelassen, nämlich der zweite Teil - , dass ich nämlich wirklich im Lichte wandele, gewaschen bin im Blut Jesu, dass die Gerechtigkeit Gottes mein Normalzustand ist. Jetzt müssen wir einfach sehen: Gott gedenkt dieser Bündnisse, die er gegeben hat. Manchmal ist es auch so, dass Gott, weil er hier auch souverän ist, wie er handelt, aber hält sich konsequent an seine Verträge, dass er manchmal auch zum Beispiel durch Gebet erinnert wird. Es gibt Dinge, wo Israel dann zu Gott schreit oder wo sie weinen und dann heisst es Das heißt, Gott hat es nie vergessen, dass er mit jemandem einen Bund geschlossen hat. Er hat einen Bund mit Adam geschlossen, er hat einen Bund mit Noah geschlossen, mit dem Volk Israel, mit der Menschheit - der Regenbogen, dass die Erde nicht mehr in der Sintflut untergehen wird Er hat einen Vertrag mit Abraham bezüglich des Landes Israel. Wisst ihr, ich muss immer lächeln, wenn die Leute dann sagen "Naja gut, Israel hat keine Zukunft mehr", da muss ich dann sagen "Lies mal die Verträge, die Gott geschlossen hat mit diesem Volk dann wirst du sehen, wer Zukunft hat und wer keine." Aber unabhängig davon gibt es auch Verträge unter den Menschen. David mit Jonathan zum Beispiel. Das ist ein interessanter Fall. Jetzt kommt etwas ganz, ganz Wichtiges: Gott ist so rechtsbewusst, dass er sagt "Du sollst keine Bündnisse schließen mit anderen Göttern!" Ja, kann ich mit anderen Göttern einen Vertrag schließen? Natürlich. Es gibt sogar im Alten Testament einen Baal und das war teuflische Gegenpol zu Gott - der heißt baal berit - das ist der Baal des Bundes und interessant ist, es gibt dann Dinge im halb religiösen Bereich wo sich...