Viele Muslime glauben, dass die Bibel verändert wurde. Doch gibt es dafür Beweise? Als die geheimnissvollen Schriftrollen aus Qumran (Israel) 1947 endeckt wurde, hatte man plötzlich eine endgültige Antwort auf diese entscheidene Frage. Durch diese Funde konnte man nun überprüfen, ob wir heute noch den ursprüchlichen Bibeltext besitzen, der vor rund 2000 Jahren verfasst wurde.
Der Koran sagt, dass das Alte Testament und das Neue Testament und Taorat und Injil, das sei von Allah gegeben worden. Aber die Juden hätten das Alte Testament verfälscht und die Christen hätten das Neue Testament verfälscht. Und darum stimmt es nicht mehr mit dem Koran überein, und darum brauche es den Koran als das Siegel, das eben alles Frühere ersetzt, was die Christen und die Juden eben verfälscht haben. Das ist eine Behauptung, die Bibel sei verfälscht worden. Und nun, 1947 ein 17 jähriger Beduine - sein Name Mohammad al-Theeb, also wie der Gründer des Islam, Mohammad. Ja, und der entdeckt die ersten Manuskripte von Qumran und liefert als Muslim den größten archäologischen Beweis für die glaubwürdige Überlieferung des Bibeltextes. Man kann, ohne zu übertreiben sagen, die Entdeckung von Qumran war eine der größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts. Worum geht es? Man hat Zehntausende von biblischen und auch außerbiblischen Fragmenten entdeckt, und zwar in 11 verschiedenen Höhlen. Diese Fragmente, diese Stücke konnte man zusammensetzen und zuordnen, und zwar zu etwa 800 Schriftrollen. Von diesen 800 Schriftrollen sind ungfähr 200 biblische Rollen, also Bibeltexte. Und man hat alle Bücher des Alten Testaments belegt gefunden. Und jetzt war ein Vergleich möglich. Und wir werden gleich sehen, was das Resultat ist. Aber ich muss noch erklären, es war so, grob gesagt bis 1900 hatten wir eigentlich nur hebräische Bibeltexte aus dem Mittelalter. Und diese mehrere 1000 Handschriften, nannte man den masoretischen Text. Und Mittelalter nicht wahr, das bedeutet wie zum Beispiel hier ein Teil einer Seite des Kodex Aleppo, 930 nach Christus. Also Sie merken, der Abstand von diesen hebräischen Schriftrollen aus dem Mittelalter zu den Originalen in vorchristlicher Zeit bis Maleachi 400 vor Christus, war schon ziemlich ziemlich groß, ja. Nun, diese Masoreten waren Rabbiner im Mittelalter, die haben ganz sorgfältig und liebevoll den hebräischen Text abgeschrieben. Das ist wieder etwas aus diesem Kodex Aleppo - und das ist die allerbeste masoretische Handschrift. Wir haben Wörter, Ausdrücke, Buchstaben gezählt um dann in den Abschriften wieder zu kontrollieren. Die haben gearbeitet wie der Computer heute arbeitet, so haben die das gemacht. Und hier am Rand haben sie zum Beispiel hingeschrieben, die wichtigen Wörter, wie oft die im Alten Testament vorkommen. Das hier, was aussieht wie ein L, das ist das hebräische L lamett mit einem Punkt drauf, Abkürzung für lajit, aramäisch, bedeutet, das bezeichnende Wort in dieser Zeile kommt nur einmal im ganzen Alten Testament vor. Achtung Abschreiber, du darfst nichts daran ändern, kein Buchstaben, auch die Orthographie nicht irgendwie anpassen, genauso schreiben, damit man sicher sein konnte, nichts wird an diesem Text verändert. Die Bibelkritiker, die haben damals gesagt, ja, das ist ist. Die haben schon sehr genau abgeschrieben, aber wer sagt uns, dass man in der Zeit vor dem Mittelalter auch so gut abgeschrieben hat? Die Gläubigen wussten: Gott hat in seinem Wort verheißen, dass sein Wort in Ewigkeit bestehen wird. Ja, das ist Glaube, aber das ist unwissenschaftlich! Ja gut, und was habt ihr für Beweise? Sie hatten auch keine Beweise, dass es geändert wurde, aber die haben sich das einfach mal so gedacht. Aber, wir konnten es eigentlich schon früher wissen, denn aus der Zeit vor dem Mittelalter wird überliefert, unter den Rabbinern, für die Abschreiber wird gewarnt: "Wehe, wenn du einen Buchstaben an der Thora änderst, so bist du ein Zerstörer der Welt." Also das war immer ganz wichtig, der einzelne Buchstabe, das ist nicht eine Erfindung aus dem Mittelalter. Aber eben, die die Kritiker konnten sagen, das glaubt ihr jetzt einfach so, wir glauben das nicht. Ok. Und da kommen diese Entdeckungen von Qumran 1947 bis 56. Man findet plötzlich Bibeltexte, die 1000 Jahre älter waren, als was man bisher hatte. Das Problem des großen zeitlichen Abstands ist gelöst. Jetzt kommen wir plötzlich in eine Zeit hinein, wo man Schriftrollen hat, die eben 900 bis 1150 Jahre älter sind als das, was man bisher hatte. Jetzt konnte man sehen, was ist geschehen in der Zeit vor dem Mittelalter. Es gab einen journalistischen Artikel damals, als die die Schriftrollen von Qumran gerade entdeckt worden waren frisch. Und da schreibt ein Journalist, "Jetzt wird sichtbar werden, wie schlecht die Bibel überliefert worden ist." Ich kann Ihnen genau angeben, wo die Quelle ist, ja. Und da frage ich mich, wieso wissen die Journalisten schon das Ergebnis, bevor Wissenschaftler geforscht und verglichen haben? Nun, das nennt man Fake News. Aber heute, nach Jahrzehnten von Qumran Forschung, können wir so ganz zurückgelehnt die Sache anschauen und können sagen, der masoretische Text wurde auch in Qumran gefunden. Den nennt man jetzt proto-masoretischen Text, weil er nicht aus dem Mittelalter ist, sondern eben 1000 Jahre älter. Und jetzt war ein Vergleich möglich. Schauen sie mal The Biblical Qumran Scrolls, da sind alle biblischen Schriften zusammengefasst. Den größten archäologischen Beweis für die glaubwürdige Überlieferung des Bibeltextes. Die Bibel ist nicht verändert worden! Nun wurde aber deutlich, indem man außer Qumran noch Funde machte im Wadi Murabbaʿat. Da hat man Fragmente der 5 Bücher Mose gefunden aus der Zeit vor 66 nach Christus und es stimmt in jedem Buchstaben mit dem Mittelaltertext überein, sogar in der Orthographie völlig identisch. Und dann hat man weiter Handschriften gefunden im Nahal Arugot bei der Oase En Gedi am Toten Meer auf Masada und es wurde klar, wie exakt und wie genau die Bibel überliefert worden ist bis heute. Und ein Muslim namens Muhammad - ist das nicht Ironie? - liefert uns diesen Beweis, dass eben die Bibel nicht abgeändert ist. Und das hat natürlich eine Bedeutung für den Koran. Wenn der Koran sagt, die Bibel ist verfälscht worden und sie ist eindeutig nicht verfälscht worden, dann können Sie die Schlussfolgerung selbst ziehen. Neues Testament geschrieben zwischen 30 und 98 nach Christus. Da haben wir heute etwa 5800 griechische Manuskripte. Und zwar aus allen Jahrhunderten dann auch 3., 4., 5., 6. Jahrhundert bis in die Zeit der Erfindung der Buchdruckkunst. Und es ist so, dass die große Masse dieser 5800 Handschriften weist eine völlig verblüffende Einheit auf. Obwohl geographisch ganz verteilt, also nicht einfach aus einer geographischen Richtung herkommend. Aus jedem Jahrhundert. Damit ist klar, wir haben noch heute dasselbe neue Testament, wie es ursprünglich aufgeschrieben wurde, und auch dasselbe Alte Testament. Gerade Jesaja ist besonders gut überliefert. Mit der berühmten vollständigen Jesaja Rolle von Qumran, gefunden in der Höhle 1 von Qumran, wurde sie datiert auf 125 v. Chr. Und zwar mit zwei ganz unterschiedlichen Datierungsmethoden kommt man auf das gleiche Ergebnis: zweites Jahrhundert vor Christus. Mit Paläografie, also aufgrund der Buchstabenformen, kann man sehr genau datieren und auch mit C14 und ergab dieses Datum 125 vor Christus. Und das ist doch schon fantastisch, denn gerade in Jesaja gibt es besonders viele Prophezeiungen auf Jesus Christus hin. Aber das, was so ganz besonders zu Herzen geht, ist Jesaja 53. Und das ganze Kapitel. Ich hab das kontrolliert und nachgelesen, das ganze Kapitel, jeder Vers ist in dieser Rolle...