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Titel: Was ist evangelisch? - 5 Predigten
Autor: Gottfried Daniel KrummacherWeitere Informationen abrufen
Bibelstelle: 2. Timotheus 4, 5 (Zweiter Timotheusbrief) und 1. Korinther 9, 16-17 (Erster Korintherbrief) und Psalm 119, 176 (Psalmen) und Philipper 1, 27 (Philipperbrief) und Hebräer 10, 22 (Hebräerbrief) und 1. Mose 45, 26 (Erstes Buch Mose, Genesis) und Psalm 77, 11 (Psalmen) und Matthäus 11, 5 (Matthäus-Evangelium, Mt.) und Matthäus 23, 14 (Matthäus-Evangelium, Mt.) und Hebräer 10, 28 (Hebräerbrief) und Hiob 26, 7 (Ijob)
Sprache: deutsch (deutsche, deutscher, deutsches, Deutschland, Österreich, Schweiz)
Kategorie: Predigt, Gottesdienst
Seiten: 35
ID: 31867
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Schlüsselworte: Erste Predigt
Am vorigen Mittwoch Abend wurde es jährig, als vor 310 Jahren, jener tief gedemütigte, noch schüchterne und furchtsame Augustinermönch Martin Luther, Doktor und Professor der Theologie in Wittenberg, jene berühmten 95 Thesen oder Sätze an die Türe der dortigen Schloßkirche befestigte, die eine Wirkung nach sich zogen, die damals und noch jetzt niemand zu berechnen imstande ist. Der erste dieser Sätze lautete so: Wenn unser Meister und Herr Jesus Christus spricht: Tut Buße, so will er, daß unser ganzes Leben auf Erden eine beständige Buße sein soll, und in mehreren anderen wurde gefragt, ob und inwiefern der Papst die Menschen davon entbinden könne? Luther behauptete in diesen Sätzen noch nichts, denn er war selbst ungewiß, er wußte es selbst nicht. Aber er forderte damit alle Gelehrten auf, mit ihm über diese Sätze zu disputieren, ob und inwiefern sie Wahrheit enthielten oder nicht. Seine Herausforderung blieb nicht unbeantwortet. Zuerst trat ein höchst ungeschickter Magister des päpstlichen Palastes wider ihn auf, der Luther durch seine scheinbare Widerlegung nur bewies, wieviel Gründe dieser für sich habe. Förmlich ließ sich darauf ein sehr gelehrter Doktor der Theologie in Leipzig in eine öffentliche Disputation vor Notar und Zeugen mit ihm ein, wobei Luther sich nur vorbehielt, daß bloß Aussprüche der heiligen Schrift entscheiden müßten, und das ganze diente nur dazu, die Parteien noch mehr zu entzweien. Was Gott durch Luther wirkte, steht lebendig vor unsern Augen da und ist unaussprechlich viel mehr, als sich bei den ersten Anfängen irgend hätte erwarten lassen.
Es würde nur Aberwitz sein, wenn man sich auf Vermutungen einlassen wollte, was wohl aus der Christenheit geworden sein möchte, wenn ein Mann wie Luther gar nicht, oder nicht so grell und scharf aufgetreten wäre, es lag so im göttlichen Ratschluß. Indessen würde man sich sehr irren, wenn man glaubte, mit dem Sturz des Papsttums, der doch nur teilweise stattfand, sei überhaupt allem Übel gesteuert worden. Die Reformatoren selbst sind von fleischlichem Eifer nicht freizusprechen, und ihre Nachfolger noch weniger. Des Aberglaubens wurde weniger, ob aber des wahren Glaubens mehr? ist eine andere Frage. Die Erkenntnis nahm zu, aber die Heiligung hielt damit keineswegs gleichen Schritt. Man gehorchte dem Papst nicht mehr, aber durchgängig Gott eben so wenig. Man bestritt die römischen Irrtümer und vergaß häufig des Roms im eigenen Herzen. Man pochte viel auf die Bibel und befolgte wenig.
In unsern Tagen sieht's teils betrübt und kläglich um Lehre und Leben aus, teils bedenklich, teils erfreulich und Hoffnungen der schönsten Art erregend. Kläglich, denn viele Protestanten achten jetzt die Bibel samt dem Papst nicht, sich selbst weise dünkend und der Schrift Meister, bedenklich, denn es regen sich allerhand Geister und Kräfte; erfreulich und Hoffnungen erregend wegen des vielen Guten, das sich unverkennbar mit erneuter Kraft und Lebendigkeit äußert.
Unverkennbar regt sich eine religiöse Gärung, deren Bewegung ziemlich allgemein wahrgenommen wird. Wir ergreifen diesmal das auf so vieler Lippen schwebende Wort, evangelisch, und werfen die Frage auf: Was ist denn eigentlich evangelisch? mit deren Beantwortung sich in Erwartung des göttlichen Beistandes unsere Andacht in diesen Morgenstunden beschäftigen soll.
Du aber tue das Werk eines evangelischen Predigers.
2. Timotheus 4, 5
Das Wort oder die Bezeichnung evangelisch, schwebt in diesen Tagen auf vieler Lippen. Man will von oben herab, von Seiten der hohen und höchsten Staatsbehörden, daß die Gemeinen die bisher geführten Partei-Namen lutherisch und reformiert fahren lassen, und sie gegen den gemeinschaftlichen Namen evangelisch vertauschen, daß sie das wenigstens in dem preußischen Staate tun, wobei man andere Partei-Namen, als den der Mennoniten bis jetzt, vielleicht wegen der geringen Anzahl derer die ihn führen, unbeachtet läßt. Den gemeinsamen Namen der Lutheraner und Reformierten, da man sie Protestanten nennt, wünscht die Staatsbehörde vorzugsweise beseitigt, weil er nur etwas historisches und polemisches, d.h. einen förmlichen Widerspruch bezeichne, den die Freunde der Reinigung der christlichen Lehre von menschlichen Zusätzen und Irrtümern im Jahre 1529 gegen einen Reichsschluß in Speyer einlegten, worin unter andern festgesetzt wurde, daß fortan niemand die römische Religion verlassen und überhaupt alles wie bisher verbleiben sollte, bis die Bischöfe es anders beschließen möchten. Diesen Widerspruch, diese Protestation unterzeichneten 6 Fürsten und 14 Reichsstädte, die daher den Namen der Protestierenden oder Protestanten bekamen, der die Lutheraner und Reformierten gemeinschaftlich bezeichnete. Der Name lutherisch wie calvinisch sollte eine Beschimpfung sein, die sich jene aber gefallen ließen, sich jedoch durchgängig Evangelische nannten, nicht nur im Gegensatz gegen die römische Kirche, sondern auch gegen die unserige, die den Namen calvinisch...
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