Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 Christus, der Helfer 2 Das Gebet des Jaebez 10 I. 12 II. 17 Das Haupt der Gemeine 20 I. 22 II. 29 Das Leiden Christi 31 Das letzte Wunder Christi 42 I. 43 II. 47 Der Gang Jesu an den Ölberg 51 Der Gehülfe eurer Freude 63 Der Herr Nissi 74 Der nothwendige und heilsame Genuß des heiligen Abendmahls. 84 Eingang. 85 Der Reichtum der Güte Gottes 94 I. 95 II. 98 Der verlorene Sohn 103 Des Herrn Abendmahl 112 I. 114 II. 118 Die Gefährlichkeit des Leugnens und die 124 258 Notwendigkeit des Bekenntnisses der Sünde I. 125 II. 132 Die Gemeinschaft mit Christo in seinem Begräbnis und seiner Auferstehung 133 I. 135 II. 138 Ich hebe meine Augen auf. 144 Jesus, unser Fürsprecher 156 Körper und Schatten 167 Melchisedech 178 I. 179 II. 181 Notwendige Eigenschaften eines Predigers des Evangeliums 189 Petri Fall und Buße. 199 I. 201 II. 205 III. 208 Pilgrim und Bürger 210 Predigt am zweiten Ostertage über Col. 2, 12. 13. 221 I. 222 II. 225 Predigt vor der Wahl des vierten Predigers bei der evangelisch-reformirten Gemeine in Elberfeld über Lucas 20, Vers 21 232 Sollen wir in der Sünde beharren? 243 Zitate 251 Heiligung 251 259 Ich bin von Herzen demütig 251 Biographie Gottfried Daniel Krummacher 252 Quellen: 255
Christus, der Helfer "O du Trost Israels und ihr Nothelfer!" Mit diesen lieblichen Worten redet der weinende Prophet Jeremia den Herrn an, (Jeremia 14, 8) und wollten wir sie noch eigentlicher übersetzen, so hieße es: "O Israels Erwartung, sein Erlöser zur Zeit der Zeit der Not!" Es ist doch in der Tat ungemein lieblich, daß wir dem allgenugsamen Gott in Christo Jesu solche Namen geben dürfen. Die Gemeine der Gläubigen drückt in diesen Worten dreierlei aus: Erstlich tiefe Armut des Geistes: von sich selbst erwartet sie kein Heil. In uns ist keine Kraft, kein Licht, kein Mut, keine Weisheit, noch Heil; auf dich sind wir hingeworfen, auf dich sehen unsere Augen. Dagegen bezeugt die Gemeine in diesen Worten die Allgenugsamkeit des Herrn: O du Erwartung Israels usw. In dem Herrn haben wir Gerechtigkeit und Stärke. Christus ist gekommen, daß seine Schafe Leben und volle Genüge haben. In ihm ist eine Fülle, die nicht versiegt, und aus derselben haben wir genommen Gnade um Gnade. Das Wasser, das er gibt, wird in dem Menschen ein Quell des Wassers, der in das ewige Leben quillet. Das Mastvieh ist geschlachtet, die Tafel zugerichtet, der köstliche Wein bereitet, alles in der größten Mannigfaltigkeit und Überfluß vorhanden; Raum genug da, auch für anständige Kleider gesorgt, alles, alles bereitet, und es heißet nur jetzt: Kommt, kommt! Sind nur Arme da, sie können reich, Hungrige, sie können satt werden. O, herrlicher Überfluß! Herzen her! Herzen her! - Die Gemeine der Gläubigen bezeugt mit diesen Worten: O, du Erwartung Israels, sein Erlöser zur Zeit der Not, ihr Vertrauen. Herr, was sollt' bei dir uns fehlen! Je mehr wir unsere Armut empfinden, desto mehr Freude macht es uns, weil der Herr desto mehr Gelegenheit hat, seinen Reichtum an uns zu verherrlichen. Je ohnmächtiger wir in uns sind, desto lieber ist es uns, weil seine Kraft desto mehr mächtig bei uns sein kann. Je ratloser in uns selbst, desto besser kann sich unser Heiland an uns als derjenige erweisen, der Rat heißt. Wenn ich schwach bin, so bin ich stark; also kann man auch sagen: Wenn ich töricht bin, so bin ich klug usw. Wer ist weise, der dies verstehe, und klug, der dies merke? Du Erlöser zur Zeit der Not! so wollen wir Jesum in unserer ferneren Betrachtung anseh'n. Jesus sprach: Hebet den Stein ab. Spricht zu ihm Martha, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinket schon; denn er ist vier Tage gelegen. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, so du glauben würdest, du solltest die Herrlichkeit Gottes sehen? Da hoben sie den Stein ab, da der Verstorbene lag. Jesus aber hob seine Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhöret hast. Doch ich weiß, daß du mich allezeit hörest; sondern um des Volks willen, das umher stehet, sage ich es, daß sie glauben, du habest mich gesandt. Da er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazare, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Angesicht verhüllet mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löset ihn auf und laßt ihn gehen. Johannes 11, 39-44 Zion, freue dich, denn siehe, dein König kommt zu dir, ein Helfer. Das ward der alten Kirche zu ihrer Aufmunterung durch den Propheten Sacharia zugerufen, lange vorher, ehe dieser König wirklich erschien. Es wird auch uns zugerufen, nachdem er schon längst erschienen ist, und kann und soll uns um so erfreulicher sein, je mehr wir eines Helfers bedürfen. Ein Helfer! Lieblicher Titel dieses Königs! Aber arm, und so arm, daß, wenn er auf einen...