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Titel: Der Byzantinische Text des Neuen Testaments - Grundsätze, Überlieferung, Abgrenzung zu anderen Texten, Methoden und Relevanz
Autor: Peter StreitenbergerWeitere Informationen abrufen
Bibelstelle: Matthäus 1, 1 - Offenbarung 22, 21 (Matthäus-Evangelium, Mt.) (Offenbarung des Johannes)
Sprache: deutsch (deutsche, deutscher, deutsches, Deutschland, Österreich, Schweiz)
Kategorie: Bibelkommentar
Datum/Uhrzeit: 15.11.2022
Seiten: 120
ID: 35111
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Schlüsselworte: Zur Überlieferung des Neuen Testaments
Allgemeines
Das Neue Testament ist das bestbezeugte Werk der Literatur und in 130 Papyrusteilen, ca. 320 Majuskeln, ca. 2.870 Minuskeln und ungefähr 2.430 Lektionarien erhalten. Dazu kommen etwa 18 alte Übersetzungen in andere Sprachen und Zitate der Kirchenväter in großem Ausmaß. Mit gewissem Fleiß und Aufwand ist es zuverlässig möglich, den Text der Originale zu rekonstruieren. Dazu ist eine plausible Vorstellung von der Überlieferung nötig:
● Das Neue Testament bzw. zunächst dessen Teile, vom Heiligen Geist inspiriert, kam an die Orte der Adressaten (Philippi, Ephesus etc.), lagerte dort nicht kurze Zeit (im Falle vom Johannes-Evangelium bis mindestens zum 7. Jhd. in Ephesus, wie es die Passa-Chronik schreibt). Der Text wurde nicht zentral gesteuert, sondern von allen, die es wollten, abgeschrieben. Es war ein freier Text, und verbreitete sich sternförmig in die damalige Welt und wurde in viele Sprachen übersetzt.
Wenn man sich die heute erhaltenen Handschriften ansieht, dann sieht man (abzüglich der menschlichen Unzulänglichkeiten bei einzelnen Stellen), wie einheitlich der Text überall überliefert wurde. Die Autographen (d.h. die Originale) gelangten so in Abschriften zu anderen Christen und Versammlungen und später in Klöster und wurden als inspiriert erkannt und zu Sammlungen zusammengefügt. Dadurch entstand der Kanon des Neuen Testaments. Daneben kamen noch andere Schriften auf, die nicht inspiriert waren, diese wurden in die Sammlungen nicht aufgenommen bzw. davon abgegrenzt.
● In der westlichen Kirche setzte sich Latein gegenüber dem Griechischen durch, sodass Gottes Wort dort bald übersetzt werden musste. Der Osten bewahrte Griechisch und dort wurde das NT weiterhin, ausgehend von den Orten, wo die Originale aufbewahrt wurden, in Griechisch überliefert.
● Für die Frühzeit der Überlieferung sind wenige Handschriften vorhanden (u. a. aufgrund von Verschleiß und Vernichtung bei Verfolgungen). Der normale Überlieferungsprozess legt nahe, dass der alte Text bewahrt und zuverlässig weiterkopiert wurde. Die große Zahl der späteren Handschriften geht zurück auf frühe Vorgänger, wobei die Einheitlichkeit des Textes trotz Unterschiede der Handschriften auf gleiche Vorfahren hinweist. Beim Übergang von Papyrus als Beschreibstoff auf Pergament und von Groß- auf Kleinbuchstaben (9. Jhd.) wurden alte Handschriften ausgesondert, der Text gesichert und auf spätere Handschriften übertragen. Die Einheitlichkeit, in der die Sicherung des Byzantinischen Textes überall geschah, zeigt, dass auch spätere Handschriften den alten Text bewahrt haben. Zahlreiche Stichproben in frühen Zitaten der Kirchenväter (z.B. Polykarp, Clemens) belegen, dass es sich beim Byzantinischen Text um nachweislich alten Text handelt.
● In all den verschiedenen Handschriften und Übersetzungen ist das Original erkennbar und alle einzelnen Exemplare weisen Kennzeichen auf, woher sie stammen. Die Aufgabe eines Herausgebers des griechischen Textes wäre es, Lesarten, die nur einmal vorkommen, (Singulärlesarten) und individuelle Handschriften mit offensichtlichen Abschreibfehlern sowie Handsc13riften aus Überlieferungslinien mit offensichtlichen Abschreibfehlern zu eliminieren; sodann sollte man den Text, den alle Handschriften gemeinsam haben, in einer Ausgabe darstellen. Es gibt an Kopierfehlern im Wesentlichen: Auslassungen, Zusätze, Umstellungen, Orthographie. Die meisten Kopierfehler unterliefen unbewusst, aufgrund von Nachlässigkeit, aber einige sind bewusste Eingriffe in den Text von Gottes Wort. Dies betrifft nie die Überlieferung insgesamt, sondern ist bei einzelnen Schreibern zu sehen, die dies ab und ab und an auch weitervererben konnten, wenn sie dir Vorlage für andere Handschriften waren, dies kann man regelmäßig bei den ägyptischen Papyri und deren oft fehlerabhängigen Codizes Vaticanus/Sinaiticus, Fehler, die nur in diesem und keinem anderen Bereich auftraten .
● Aufgrund der Überlieferung des Neuen Testaments ist es undenkbar, dass der Originaltext sich in nur einer oder zwei Handschriften erhalten haben sollte. Alle Kopien haben die inhärente Möglichkeit, auf das Original zu verweisen. Vertreter der modernen Textkritik erklären 95-98 % der griechischen Handschriften (also fast die gesamte Überlieferung des Neuen Testamentes) für korrupt und deklarieren ein paar wenige Handschriften (vor allem die Codizes Sinaiticus und Vaticanus), die eine sehr hohe Fehlerfrequenz aufweisen, als qualitativ höherstehend, da sie relativ alt sind bzw. recht alt von ihren Befürwortern datiert werden. Das Alter einer Handschrift kann u.a. durch den Beschreibstoff (Papyrus vs. Pergament), die Beschaffenheit der Tinte, und die Schrift (Großbuchstaben vor dem 9. Jhd. dann Schreibschrift auf) ermittelt werden.
Historischer Überblick zu Ausgaben des Neuen Testaments

Mit dem Erscheinen des griechischen Neuen Testaments 1516 durch Erasmus beginnt die Ära der neutestamentlichen Textkritik, da bereits er mehrere Handschriften hatte, die sich unterschieden und eine Entscheidung getroffen werden musste, welche Lesarten in seine Ausgabe Eingang fänden. Seiner Arbeit, die später als Textus Receptus (TR) bekannt wurde, also dem allgemein anerkannten Text des Neuen Testaments (der Begriff "Textus Receptus", d.h. akzeptierter Text, kam das erste Mal in einer Ausgabe von Stephanus vor), folgten weitere Ausgaben mit anderen Entscheidungen (und daher geringfügigen Textänderungen) durch Beza und Estienne (Stephanus) oder Mill, aber auch ganz andere Ausgaben (mit größeren Textänderungen) wie die Wettsteins (1751/1752).
Bereits lange vor dem Erscheinen der Edition des griechischen Neuen Testamentes durch Westcott und Hort gab es Ideen, wie der in zahlreichen Handschriften erhaltene Text des Neuen Testaments so rekonstruiert werden könne, dass man den Originaltext, wie er von den inspirierten Schreibern wie Matthäus, Lukas, Johannes, Paulus, Petrus, Jakobus und Judas geschrieben wurde, erhalten könne. Dabei vertraten verschiedene Theologen bestimmte Ideen, nach welchen Kriterien das Neue Testament zu rekonstruieren sei. Bengel z. B. forderte, man solle nicht die Mehrheit und den Konsens der Handschriften berücksichtigen, sondern einzelne, die besonders hochwertig seien (manuscripti non sunt numeratur sed ponderatur) und problematischere Lesarten für ursprünglich halten; ein anderer war Griesbach, der bereits 1774 ein Neues Testament herausbrachte, das vom TR an zahlreichen Stellen abwich; ebenso Lachmann und Tischendorf. Griesbach stellte einige Behauptungen und Grundsätze auf, die bis heute in bestimmten Ausgaben des Neuen Testaments grundlegend sind (im Vorwort seines griechischen Neuen Testaments, 1796, 2. Auflage), so etwa:
● Kürzere Lesarten seien ursprünglicher als längere (lectio brevior potior), da Kopisten geneigt seien, den Text zu erweitern anstatt beim Kopieren Text auszulassen.
● Die in jeder Hinsicht schwierigere, ungewöhnliche und problematische Lesart sei ursprünglich und vorzuziehen (Difficilior et obscurior lectio anteponenda est); damit sind auch Verstöße gegen die griechische Grammatik ein Hinweis auf Originalität. Leicht zu lesende Lesarten seien Glättungen der Schreiber.
● Falsche und widersprüchliche Lesarten seien ursprünglich, da man die Richtigkeit dennoch ermitteln könne (Praeferatur aliis lectio cui sensus subest apparenter quidem falsus, qui vero re penitus examinata verus esse deprehenditur).
Daneben nennt Griesbach einige selbstverständliche Dinge, etwa, dass griechischen Handschriften der Vorzug vor lateinischen zu geben sei oder Zitate bei Kirchenvätern vorgezogen werden sollten.
Tregelles unternahm ebenfalls einen eigenständigen Versuch,...
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