3, 1: Die vierte nächtliche Vision betont Israels Reinigung und Wiederherstellung als priesterliche Nation. Die Vision selbst findet sich in V. 1-5; in V. 6-10 wird ihre Bedeutung erklärt. Geoffenbart wurde sie höchstwahrscheinlich von Gott selbst. 3, 1 Die Szene hat einen gerichtlichen Charakter, da Jeschua, der Hohepriester bei der Wiederherstellung, der mit Serubbabel zu den ersten Rückkehrern gehörte (vgl. Esra 3, 2; 5, 2; Haggai 1, 1), von Satan verklagt wird, der an seiner rechten Seite stand, dem Platz der Anklage unter dem Gesetz (vgl. Psalm 109, 6). Dass Jeschua stellvertretend für das ganze Volk steht, wird ersichtlich durch: 1.) die Betonung, die in diesen Visionen dem Volk gilt; 2.) den Tadel in V. 2, der sich auf Gottes Erwählung Jerusalems bezieht, nicht auf Jeschua; 3.) Jeschua und seine Gefährten in V. 8, die als Symbole des zukünftigen Israels dienen, und 4.) die Anwendung auf das Land in V. 9. Satan. Das Wort kann auch mit »Widersacher« übersetzt werden, was bedeuten würde, dass die Identität der Person nicht bekannt ist. Da Anklagen aber zum Handwerkszeug des Satans gehören (vgl. Hiob 1.2; Offenbarung 12, 10), ist die Übersetzung »Satan« vorzuziehen. Der arglistige Widersacher steht in der Gegenwart des Herrn, um Israels Sünden sowie ihre Unwürdigkeit in Bezug auf Gottes Gunst zu verkünden. Die Situation ist entscheidend: Wenn Jeschua gerechtfertigt wird, ist Israel angenommen; wenn er aber verworfen wird, wird auch Israel verworfen. Gottes ganzer Plan für das Volk wurde durch das Ergebnis enthüllt. Israels Hoffnungen würden entweder zerstört werden oder bestätigt.