Mit οὖν („also“) zieht Paulus den Schluss, dass die genannten umzusetzenden Eigenschaften Charakteristika Gottes sind, die dessen geliebte Kinder durch die Ausübung zu seinen Nachahmern machen. Dazu benutzt Paulus den Vergleich, dass Kinder, wenn sie geliebt werden, gerne ihren Vater nachahmen. Da es bei Christen tatsächlich so ist, dass Gott ihr Vater ist, stellt dies jedoch eher eine Gleichsetzung als Kinder an („als“).
5, 1: Werdet nun Gottes Nachahmer. Die höchste Berufung und Bestimmung des Christen ist es, seinen Herrn nachzuahmen (s. Anm. zu 3, 16.19). Das ist der ganze Sinn der Heiligung: dem Herrn mehr und mehr gleichgestaltet zu werden, während man ihm auf der Erde dient (vgl. Matthäus 5, 48). Das Leben als Christ ist darauf angelegt, zur Gottseligkeit zu führen. Das Vorbild für diese Gottseligkeit ist der Herr und Retter Jesus Christus, in dessen Bild der Gläubige durch die Wiedergeburt erschaffen ist (vgl. Römer 8, 29; 2. Korinther 3, 18; 1. Petrus 1, 14-16). Als Gottes geliebte Kinder sollen die Gläubigen ihrem himmlischen Vater immer ähnlicher werden (Matthäus 5, 48; 1. Petrus 1, 15.16).