Paulus nennt weitere asyndetisch verbundene Gründe in diesem und dem nächsten Vers, die beide miteinander auf gleicher Ebene verknüpft sind (im Sinne von „sowohl A als auch B sind Gründe für die Warnung vor Philosophie“). In Christus ist sowohl die ganze Fülle der Gottheit als auch Autorität über alles und die Fülle der Christen zu finden. Mit σωματικῶς („leibhaftig, körperlich, in leiblicher Gestalt“) beschreibt Paulus, dass die Fülle Gottes, d.h. alles, was ihn ausmacht, in der Person des Herrn Jesu in einer Person aus Fleisch und Blut, d.h. in menschlicher Gestalt und personifiziert, zu finden ist.
2, 9: Fülle der Gottheit. Christus besitzt die Fülle des Wesens und der Eigenschaften Gottes (s. Anm. zu 1, 19; Johannes 1, 14-16). leibhaftig. In der gr. Philosophie war die Materie böse und der Geist gut. Deshalb war es undenkbar, dass Gott jemals einen menschlichen Körper annehmen könnte. Um diese Irrlehre zu widerlegen, betonte Paulus die Realität von Jesu Fleischwerdung. Jesus war nicht nur völlig Gott, sondern auch völlig Mensch. S. Anm. zu Philemon 2, 5-11.