französischer Protestantismus Hugenotten Marie Durant Camargue Aigues-Mortes
Produktinformationen "Der französische Protestantismus" Gefängnis, Folter, Galeeren, Galgen und Scheiterhaufen waren der blutige Preis, den die Hugenotten über 250 Jahre bis zur Französischen Revolution für ihren Glauben zu zahlen bereit waren. Ihr getrostes und oft freudiges Sterben hat damals die Kraft des Evangeliums eindrücklich unterstrichen und viele Menschen für den biblischen Glauben gewonnen. In diesem 1938 erstmals in deutscher Sprache erschienenen Werk wird eine erschütternde Zeitepoche aufgearbeitet. Die Glaubenstreue der Hugenotten wird ebenso vorgestellt wie auch ihre Anfechtungen, Irrwege und Niederlagen. Ein Stück hochinteressanter Kirchengeschichte - Herausforderung, Warnung und Ermutigung zugleich!
Inhaltsverzeichnis Vorwort des Herausgebers 7 Kapitel I Vorgeschichte 9 Kapitel II Renaissance und Reformation in Frankreich 20 Kapitel III Die Reformation in Frankreich 26 Kapitel IV Die Gegenreformation in Frankreich 59 Kapitel V Zwischenspiel: Heinrich IV. 89 Kapitel VI »Es geht eine dunkle Wolk’ herein« (Richelieu-Mazarin) 105 Kapitel VII Das Sterben des französischen Protestantismus (Louis XIV.) 128 Kapitel VIII Das Auferstehen des französischen Protestantismus 191
VORWORT DES HERAUSGEBERS Vor fast 70 Jahren ist dieses beeindruckende Werk des Kirchenhistorikers Joseph Chambon über den französischen Protestantismus zum ersten Mal in deutscher Sprache erschienen. Damals war diese Veröffentlichung der »Bekennenden Kirche« in Deutschland Warnung und Ermutigung zugleich, nicht der Versuchung zu erliegen, mit menschlichen Waffen gegen den antichristlichen Geist des »Dritten Reiches« und seiner verblendeten Propagandisten antreten zu wollen, sondern dem Größenwahn der Nazis »das Wort vom Kreuz« entgegenzuhalten und für dieses mutige Bekenntnis zum Leiden bereit zu sein. Die Neuauflage dieses Buches erscheint nun in einer völlig anderen Zeit und Situation. In den vergangenen Jahrhunderten waren – wie dieses Buch auf erschütternde Weise zeigt – Protestanten bereit, für ihre Glaubensüberzeugungen Gefängnis, Galeeren oder den Tod auf dem Scheiterhaufen in Kauf zu nehmen. In unserer postmodernen Zeit jedoch scheinen die meisten der Evangelikalen keine absoluten, ausschließlichen und verbindlichen biblischen Überzeugungen mehr zu haben, die es wert sind, dass man sie bekennt und verteidigt – mit ganzem Einsatz! Im 16. und 17. Jahrhundert waren Tausende Hugenotten bereit, lieber gefoltert, verbrannt oder gerädert zu werden als z.B. einer Messe der römisch-katholischen Kirche beizuwohnen. Das ist für die heutige Generation kaum nachvollziehbar und würde wohl eher als »blinder Fanatismus«, »kleinkarierte Intoleranz« oder »bedenklicher Fundamentalismus« verurteilt werden. Die in diesem Buch geschilderten Kämpfe, Siege, Irrwege und auch Niederlagen der Hugenotten bis zur französischen Revolution sind daher nicht nur eine äußerst spannende und interessante Schilderung einer blutigen und bewegten Zeitepoche, sondern eine herausfordernde und provozierende Anfrage an uns Christen im 21. Jahrhundert. Haben wir noch biblische Überzeugungen, die uns wichtiger sind als unser Leben und Wohlergehen? Heute drohen nicht Folter und Galgen – was wir fürchten, sind Verachtung, Spott und Ausgrenzung durch »tolerante« Zeitgenossen, die von unserem Herrn Jesus Christus als »ehebrecherisches und sündiges Geschlecht« (Markus 8,38) bezeichnet werden. Das schwerwiegende, berühmte Wort »Widerstehet«, eingeritzt in die feuchten Quadersteine des finsteren, unmenschlichen Staatsgefängnisses »Tour de Constance«, in das Marie Durand 38 Jahre ihres Lebens eingesperrt war, sollte auch uns Ansporn und Mahnung sein, das biblische Glaubensgut (Judas 3) neu zu verinnerlichen, freudig zu bekennen und mutig zu verteidigen. Wolfgang Bühne, im Juli 2004